Extremadura April 2023
Ornitour Extremadura April 2023
Von den Steppen um Trujillo, durch Monfragüe bis in die Sierra de Gredos
20. - 27. April 2023
Unsere Beobachtungsreise zu sechst mit einheimischem Guide erfüllte die Erwartungen voll und ganz. Jesus wusste, wo die Vögel zu finden sind und führte uns zielstrebig zu unseren Wunscharten. Das Tagesprogramm stimmten wir auf unsere Bedürfnisse ab und nahmen uns auch die Zeit für einen Stadtrundgang oder einen Apéro im mittelalterlichen Trujillo. Beide Trappen, beide Flughühner, Kaiseradler, Gleitaar, Häherkuckuck, Blaukehlchen, Steinrötel waren nur einige der ornithologischen Leckerbissen dieser Tour. Auch in Sachen Essen und Unterkunft kamen wir auf unsere Rechnung.
Unsere Tour beginnt im Nationalpark Monfragüe. Als erstes suchen wir den Salto del Gitano auf. Über uns kreisen Dutzende von Gänsegeiern, darunter entdecken wir schon bald mehrere Mönchsgeier und einen Schmutzgeier. Ein Wanderfalke kreist vor der Wand. Ein Schwarzstorch dreht vor uns eine Schlaufe, zwei weitere stehen auf dem Horst. Blaumerle und Zippammer sitzen auf den Felsen vor uns. Anschliessend geniessen wir die tolle Aussicht vom Castillo de Monfragüe über das Tajotal und die endlosscheinenden Steineichenhaine. Auf der Fahrt durch den Park machen wir verschiedene Beobachtungsstopps: Orpheusgrasmücke, Iberische Bartgrasmücke, Kleinspecht und schliesslich der erhoffte Kaiseradler sind nur einige der Höhepunkte. Bei Arrocampo suchen wir ein Sumpfgebiet auf. Hier entdecken wir Purpurreiher, Sichler, Purpurhuhn und Lachseeschwalben, bevor wir wieder in unsere wunderschön gelegene Unterkunft am Fusse der Sierra de las Corchuelas zurückkehren.
Die nächsten zwei Nächte logieren wir in der Altstadt von Trujillo. Sie allein ist schon eine Reise wert. Natürlich sind wir schon bei Tagesanbruch in der Steppe, beobachten Gross- und Zwergtrappe im ersten Morgenlicht, sehen über 50 Spiess- und mehrere Sandflughühner und lauschen dem intensiven Gesang der zahlreichen Kalanderlerchen. Im Süden von Trujillo finden wir 4 junge Gleitaare, die von einem Altvogel gefüttert werden. Gleichenorts sehen wir auch den Mittelmeer-Raubwürger. Auf der Nachmitttagsexkursion zeigt uns Jesus die vor wenigen Tagen angekommenen Blauracken und einen Häherkuckuck. Zu Fuss durchstreifen wir eine wunderschöne Dehesa in welcher Steinsperlinge rufen und entdecken am Ufer eines kleineren Stausees einen Löffler. Auf einer letzten Abendexkursion finden wir nebst einem Steinkauz auch den Triel.
Schliesslich verschieben wir uns in die Sierra de Gredos. Hier befinden wir uns in einer ganz anderen Umgebung. Tannen- und Haubenmeise singen im Föhrenwald, auf einer Lichtung fressen mehrere Zitronenzeisige Sämereien. Ein Abstecher in ein Bachtobel bringt Wasseramsel und Bergstelze. Direkt beim Hotel in Navarredonda de Gredos können wir aus einer Fotohide verschiedene Singvogelarten aus nächster Nähe beobachten. In der Nacht rufen zwei Zwergohreulen. Doch unser Hauptziel sind die höchsten Lagen der Sierra. Kaum sind wir auf dem Parkplatz ausgestiegen, so sehen wir den ersten Steinrötel. Etwas weiter bergwärts singt ein Ortolan, weitere folgen. Nach rund zwei Kilometer Marsch erreichen wir ein Gebiet mit Ginsterbüschen, wo wir schon bald ein Blaukehlchen beobachten können. Hier singen auch Bergpieper und schliesslich finden wir eine Gruppe von 8 Iberischen Steinböcken. Am letzten Beobachtungstag suchen wir die Nordseite von Gredos auf. Hier zeigt uns Jesus einen der südlichsten Brutpätze der Bekassine in Spanien. Wir hören und sehen sie balzen. Gleichenorts singen auch zahlreiche Dorngrasmücken, Blaukehlchen und ein Steinschmätzer. In einem Eichenbestand finden wir Pfingstrosen und sehen als letzte neue Art einen Berglaubsänger. Auf der Fahrt Richtung Madrid stoppen wir in Avila und machen eine kurze Stadtbesichtigung.