Champagne-Ardennes April 2024
Champagne-Ardennes April 2024
Lac du Der und südliche Ardennen / 8. - 15. April 2024
Der Lac du Der ist den meisten als Kranichrastplatz in den Wintermonaten bekannt, aber auch rund ums Jahr gibt es in der Region einiges zu entdecken. Die südlichen Ardennen mit ihren weiten Kulturlandflächen, Flussniederungen und urtümlichen Wäldern sind meines Erachtens ein Geheimtipp. Die hier folgenden Bilder sollen einen Eindruck vermitteln.
Die Reise an den Lac du Der und in die südlichen Ardennen beginnt für mich am Lac Amance mit einem Highlight, sehe ich doch meine erste Carolinakrickente. Ueli und Franz fotografieren ihren ersten Schilfrohrsänger, so kommen wir alle auf unsere Rechnung. Etwas später am Lac du Der profitieren wir vom schönen Abenlicht und fotografieren die Aktivitäten in und um die Reiherkolonie, in welcher Kuh-, Purpur-, Seiden-, Grau- und Nachtreiher brüten.
Am nächsten Morgen bläst uns ein kräftiger Wind entgegen. Zwar sehen wir mit Mittelspecht, Kuckuck, Seidensänger und Klappergrasmücke einige attraktive Arten, können aber ausser einem Feldhasen kaum etwas fotografieren. Am Nachmittag verschieben wir uns an den Etang de la Horre. Zwar ist hier auch nicht viel los, aber der nahe Talgrund steht infolge der starken Niederschläge der letzten Wochen unter Wasser. Auf einer Naturstrasse nähern wir uns. Ein Fischadler fliegt mit Beute direkt über unser Auto hinweg, etwas später finden wir die erhofften Kraniche. Gegen Abend suchen wir nochmals den Etang de Landres auf und können Purpurreiher und Rohrweihe über dem Schilf fotografieren.
Am dritten Morgen verschieben wir uns nach Norden ins Aisnetal und beginnen bei Brecy mit Beobachten und Fotografieren. Das wunderschöne Flusstal steht ebenfalls unter Wasser. Nachtigall und Dorngrasmücke singen. Brandgänse stehen auf der Feuchtwiese, 3 Bruchwasserläufer fliegen auf. Auf einer unter Wasser stehenden Naturstrasse fahren wir vorsichtig Richtung Norden. Ein Kranich fliegt auf. Wir gelangen nach Savigny, wo Uferschwalben eine Steinmauer mit Löchern anfliegen. An diesem für die Art recht speziellen Platz brüten sie seit Jahren regelmässig. Höhepunkt des Tages ist für mich das Flusstal zwischen Vandy und Terron. Vor uns sitzen 2 Kuhreiher auf einem Zaunpfahl, zahlreiche Löffel- und Schnattterenten gründeln im seichten Wasser. Eine Trauerseeschwalbe jagt neben einer Gruppe Lachmöwen. Brachvögel trillern und zwei Baumfalken jagen. Auf der anderen Talseite sehen wir Dutzende von Weissstörchen rund um ihre Kolonie auf grossen Pappeln.
Nach dem Picknick beim Aussichtspunkt von Voncq besuchen wir den Forêt du Mont Dieu, einen alten Eichenwald, in welchem der Mittelspecht in mehreren Paaren vorkommt. Am Abend und an den folgenden Tagen sind wir im weiten Kulturland der Region unterwegs. Wir sehen immer wieder Grauammern, Feldhasen, fotografieren Rebhühner und Schafstelze und entdecken Rohrweihe und Merlin.
Am vierten Morgen umrunden wir das Naturreservat des Lac de Bairon zu Fuss. Kleinspecht und Schilfrohrsänger kann ich fotografieren, weitere 40 Arten lassen sich beobachten, darunter Rohrweihe, Reiherente, Seidensänger, Dorngrasmücke und Gold- und Rohrammer.
Nachdem meine Begleiter am fünften Tag in Charleville die Heimreise per Bahn antreten, bin ich noch weitere drei Tage in der Region unterwegs. Schliesslich sehe ich mit einem Schwarzstorch die 117 Art der Reise.