Botswana Juli 2023
Botswana Juli 2023
Moremi, Khwai, Savuti und Chobe River vom 9. - 21. Juli
Unsere mobile Safari zu sechst zusammen mit unserem eigenen Team von 4 Betreuern liess uns die tolle Natur Botswanas hautnah erleben. Täglich erwarteten uns neue Begegnungen. Die hier folgenden Bilder vermitteln einen ersten Eindruck. Der anschliessende Bericht bringt weitere Details.
Mit einem Nachtflug mit Swiss nach Johannesburg, treffen wir mit Airlink am frühen Nachmittag des 9. Julis in Maun ein, wo wir eine Nacht in einer schön gelegenen Lodge verbringen. Am nächsten Morgen holt uns Neil mit seinem offenen Toyota-Geländefahrzeug ab und los geht es Richtung Okavango Delta. Schon vor dem Park Gate sehen wir erste Elefanten und Zebras. Auf dem Weg zu unserem Camp, das sich im Süden von Moremi befindet, muss unser Geländefahrzeug einen Kanal durchqueren, der zwei Hippopools verbindet. Kurz danach finden wir unsere Zelte unter grossen Bäumen, schon bald wir uns das erste Essen serviert, anschliessend trinken wir Kaffee ums Feuer am Rande eines kleinen Sees. Hippos grunzen, Hyänen heulen, über uns erstreckt sich die Milchstrasse und wir lassen uns die verschiedenen Sternbilder erklären. Als wir schon in den Zelten liegen, ertönt in der Ferne Löwengebrüll.
Am nächsten Morgen starten wir nach einem nahrhaften Frühstück um 7 Uhr zur Safari. Schon bald entdecken wir einen Leoparden und können ihn eine Stunde lang begleiten, ein tolles Erlebnis. Später kommt eine Gruppe Elefanten auf uns zu. Ein brünstiger Bulle droht mit flatternden Ohren, wählt dann aber eine andere Richtung. Immer wieder sehen wir Impalas und Giraffen. Den 10 Uhr Kaffee gibt es an einer Lagune, auf der sich nebenszahlreichen Letschwes, einer ans Leben im Sumpf angepassten Antilope, auch verschiedene Wasservögel tummeln: Hammerkopf, Heiliger Ibis, Afrikanischer Löffler, Nilgans und Rotschnabelente.
Nach dem Mittagessen im Lager sortieren wir unsere Fotos und machen Siesta, bevor es gegen 15.30 Uhr wieder losgeht. Wir befinden uns in der Trockenzeit, doch aus dem Hochland von Angola bringt der Okavango das erste Wasser ins Binnendelta, welches die Tierwelt wie ein Magnet anzieht. Bärenpaviane, ein Kaffernbüffel, erste Wasserböcke und eine Wildkatze zeigen sich. Im seichten Wasser stehen Stelzenläufer, Langzehen- und Schmiedekiebitze. Als uns Neil bei Sonnenuntergang den Apéro serviert, werden wir aus der nahen Lagune von 12 Flusspferden beobachtet, währendem auf der anderen Seite unseres Fahrzeuges eine Gruppe von Elefantenweibchen mit ihren Jungen verbeizieht.
Am nächsten Tag finden wir eine grosse Büffelherde und machen uns auf die Suche nach den Löwen, die sie oft begleiten. Helmperlhuhn, Gaukler, Rotschnabelente, Gabelracke, Zwergspint, die Formen- und Farbenvielfalt ist gross. Gegen Mittag finden wir schliesslich auch 3 männliche und 4 weibliche Löwen, die ihrem Ruf alle Ehre machen, liegen sie doch faul am Boden.
In der verbleibenden Zeit beobachten wir an den verschiedenen Flutmulden im Gebiet, die sich langsam, aber stetig füllen. Zu Hunderten tummeln sich Letschwes, Imapalas aber auch zahlreiche Vogelarten am Wasser. Immer wieder treffen wir auf Elefanten und Giraffen, Schreiseeadler sitzen auf den Bäumen, weiter zeigen sich Weisskopfgeier, Kampf- und Savannenadler.
Am 13. Juli verlassen wir nach einem letzten Frühstück an der Lagune unseren Lagerplatz und fahren Richtung Norden. Schon nach kurzer Zeit entdecken wir am Himmel kreisende Weissrücken- und Kappengeier. Darunter sehen wir zuerst einen Schabrackenschakal und entdecken dann ein Löwenmännchen und ein Löwenweibchen, welche sich an den Resten eines am Vortag erlegten Kaffernbüffels gütlich tun. Nachdem wir sie ausführlich beobachten und fotografieren konnten, wollen wir weiterfahren. Doch unser rechtes Vorderrad ist platt. Neil lässt sich nicht beeindrucken. Er fährt 20 Meter, lässt uns dann hinter dem Toyota aussteigen und wechselt das Rad. Die Löwen haben Besseres zu tun, als sich um uns zu kümmern.
Den Mittagshalt machen wir an der Paradise Lagoon, einem Ort, der seinen Namen zu Recht trägt. Währenddem wir das Salatbuffet geniessen, können wir einem farbenprächtigen Zwergspint zuschauen. Eine Gruppe von schmucken Brillenwürgern kommt uns besuchen. Etwas weiter entfernt sonnen sich Nilkrokodile. Die Weiterfahrt nach Khwai ist recht holprig. Alle sind froh, als wir bei Einbruch der Dämmerung unseren neuen Lagerplatz erreichen, wo die Crew die Zelte schon aufgestellt hat und uns kurz danach das Nachtessen serviert. Erneut vernehmen wir Löwengebrüll und Hyänengeheul, als wir ins Bett gehen. Letztere besuchen nachts die Küche, wobei diverse Gläser kaputt gehen, bevor sie vom Team verscheucht werden können. Auch Löwen haben das Lager durchquert, dies zeigen ihre Fussspuren am nächsten Morgen.
Wir legen in der Folge etliche Kilometer zurück, bis wir eine Löwenmutter mit 2 Jungen finden. Weitere Highlights sind eine Pferdeantilope und ein Buschbock, der in gestrecktem Galopp an uns vorbeiprescht. Am Khwai River grasen grosse Gruppen von Letschwes, aber auch Klaffschnäbel, eine auf Schnecken spezialisierte Storchenart, und Klunkerkraniche erregen unsere Aufmerksamkeit.
Am nächsten Morgen trabt zuerst eine Tüpfelhyäne an uns vorbei, bevor wir auf eine Gruppe von sieben Wildhunden stossen. Genauer gesagt besteht die Gruppe aus sechs Individuen, dazu will sich ein elegantes, junges Weibchen gesellen, das immer wieder weggejagt wird. Am Nachmittag können wir mitverfolgen, wie die Wildhunde zur Jagd starten und entdecken sie dann wieder, als sie sich um die Beute streiten. Die Gruppe ist klar hierarchisch organisiert, jeder hat seinen Platz, das Alfamännchen und das Alfaweibchen haben das Sagen.
Am letzten Morgen in Khwai, dem 16. juli, treffen wir die Wildhunde ein letztes Mal am Flussufer, können dann zwei vollgefressene, ruhende Leoparden beobachten, bevor wir Richtung Savuti nordwärts weiterreisen. Auf der Fahrt durch die trockene Steppenlandschaft stossen wir auf eine Oryxantilope, die eigentlich in den Halbwüsten Namibias zu Hause ist. Mit Strichelracke, Graurückenlerche, Erdsteinschmätzer entdecken wir neue Arten. Die Marabou Pans, das erste künstliche Wasserloch, das wir besuchen, wird eifrig genutzt. Nebst zahlreichen Elefanten finden sich hier Hunderte von Gurrtauben und ebenso viele Blutschnabelweber ein.
Unser Camp befindet sich erneut in einem Wald. Schon in der ersten Nacht hören wir einen Blassuhu, den wir schliesslich hoch oben in einem Baumwipfel finden. Auch Leopard, Löwe und Hyänen können wir vom Bett aus hören. Am nächsten Abend erhalten wir Besuch von einer Gruppe Elefanten, die sich an den Mapanibäumen ums Lager verpflegen. Einer trinkt sogar das restliche Wasser in einem Duschsack. So diskret wie sie erschienen sind, verschwinden sie auch wieder.
Highlights unserer Safaris in Savuti sind die Elefantenparaden an den Wasserlöchern, die Gnuherde, Löffelhunde, Wildhunde mit Jungen am Bau und verschiedenste Löwenbeobachtungen. Aber auch der Einflug von Hunderten von Fleckenflughühnern am Morgen oder das gleiche Spektakel von den Nachtflughühnern in der Abenddämmerung beeindrucken.
Am letzten Morgen wird dann ein Schlussfeuerwerk gezündet: Beim letzten Wasserloch stossen wir auf eine Gruppe von trinkenden Pferdeantilopen, die plötzlich hektisch flüchtet. Ein Löwenmännchen kommt gemächlich anmarschiert, um gleichenorts seinen Durst zu löschen. Unter den Büschen der weiteren Umgebung finden wir 15 weitere Löwen. Zu guter Letzt stolziert noch ein Sekretär gemächlich durch das Buschland. Dann heisst es aber auch Abschied nehmen von unseren Betreuern, die sich so toll um uns kümmerten, bevor wir den Flug nach Kasane antreten.
Nach einem 30-minütigen Flug in einer Propellermaschine über den Norden des Chobe Nationalparks landen wir in Kasane, wo wir abgeholt und in die Chobe River Lodge gebracht werden. Nach 9 Tagen Camping (Anbetracht des tollen Services unserer Crew könnte man auch von Glamping sprechen) geniessen wir die Annehmlichkeiten der Zivilisation, die grossen Zimmer, die tolle Terrasse mit dem Blick auf den Fluss.
Gegen 16 Uhr holt uns Mister T mit einem Motorboot ab. Mit ihm bleiben uns 3 Bootsfahrten auf dem Chobe River. Zu sehen gibt es einiges: Nahezu alle Reiherarten tummeln sich am Ufer, darunter auch zwei der seltenen Weissrückenreiher, Rotbauchreiher, Goliathreiher und Mittelreiher. Hunderte von Rotflügelbrachschwalben bevölkern Sandbänke zusammen mit Afrikascherenschnäbeln, imposante Nilkrokodile warten auf Beute. Pavianfamilien tummeln sich unter den Impalas am Ufer. Gruppen von Flusspferden und Wasserbüffeln grasen am Ufer. Sporngans, Witwenpfeifgänse zu Hunderten, Glanzente, Pünktchenente, Weissscheitelkiebitz, Wassertriel, Haubenzwergfischer, Braunkopfliest, … alle aufzuzählen ginge zu weit. Dafür findet der interessierte Leser hier angefügt eine Liste mit den beobachteten Tierarten.
Den krönenden Abschluss unserer erlebnisreichen Reise durch einige der tollsten Landschaften Botswanas bildet die Flussquerung einer Gruppe von Elefanten bei gleichzeitigem Sonnenuntergang über dem Chobe River.
Am 21. Juli verschiebt sich ein Teil unserer Gruppe nach Victoria Falls, um dort die Reise ausklingen zu lassen, währenddem die anderen von Kasane via Johannesburg wieder in die Schweiz zurückkehren.
Rothrist, 30.7.2023, Beat Rüegger
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