Finnland-Norwegen 2024
Finnland - Norwegen 2024
19. - 29. Juni 2024
Finnland-Norwegen gehört ganz klar zu meinen Lieblingsdestinationen. Im Gegensatz zu den reinen Fotoreisen ist hier das Beobachten auch nicht zu kurz gekommen. Die Wälder, Moore und Seen Lapplands beherbergen eine Vielzahl an interessanten Vogelarten, die nicht immer leicht zu finden sind. Ähnliches gilt auch für den Varanger Fjord mit sein weiten Tundren, den Fjells und der rauhen Meeresküsten. Die Reise stand unter einem guten Stern, bei mehrheitlich gutem Wetter konnten nebst zahlreichen Vogelarten auch interessanten Säugetierarten beobachtet und fotografiert werden.
Unsere Reise in der privaten Kleingruppe führte von Ivalo bis an den Varanger Fjord und wieder zurück. Wir beginnen bei Ivalo mit jungen Sperbereulen, Wanderlaubsänger und Zwergammer als Hightlights. Daneben können wir vom Lintutorni (Vogelturm) am Melikkojärvi nebst Waldsaatgans, Kranichen und verschiedenen Enten auch mehrere Elche beobachten.
Die nächsten zwei Nächte verbringen wir Neljan Tuulen Tupa etwas nördlich von Kaamanen. Am Feeder präsentieren sich Hakengimpel und Unglückshäher. In der weiteren Umgebung entdecken wir mit Prachttaucher, Zwergsäger, Trauer-, Samt- und Eisente, Merlin, Sumpfläufer, Dunkelwasserläufer, Lapplandmeise und Seidenschanz weitere typische Arten der Taiga und der Moorgebiete.
Dann verschieben wir durch den Birkenbusch an den imposanten Tanafluss und folgen ihm Richtung Varanger Halbinsel, wo wir einen ersten Stopp im weiten Tanadelta einschalten. Seeadler sitzen auf den grossen Sandbänken neben Kegelrobben. Austernfischer und Temminckstrandläufer balzen direkt neben der Strasse. Schmarotzerraubmöwen fliegen an uns vorbei.
Weiter geht es nach Kongsfjord, wo wir die nächsten drei Nächte verbringen. Der Ort ist beeindruckend, die italienischen Gastgeberinnen äusserst freundlich und der Koch spitze! Das Vögelfinden ist etwas aufwändiger. Doch die meisten Zielarten finden wir: Sterntaucher, Singschwan, Bergente, Odinshühnchen, Mornellregenpfeifer, Pfuhlschnepfe, Falkenraumbmöwe, Ohrenlerchen, Schnee- und Spornammer. Bei eher wechselhaftem Wetter müssen wir den Tagesablauf jeweils kurzfristig anpassen. Es gibt für mich nichts Schöneres, als bei Mitternachtssonne in der weiten Tundra unterwegs zu sein.
Unser nächstes Ziel ist Vardø auf der anderen Seite der Halbinsel am Varanger Fjord. Bei der Kirche von Nesseby können wir Alpenstrandläufer und Pfuhlschnepfen fotografieren. In der Vogelkolonie von Ekkerøy sehen wir nebst den zahlreichen Dreizehenmöwen erste Gryllteisten, Trottellummen, Tordalke und Krähenscharben. Aber inzwischen hat das Wetter umgeschlagen und wir ziehen es vor, nach Vardø zu fahren, wo wir die nächsten drei Nächte verbringen.
Am nächsten Morgen lassen wir uns mit einem Zodiac zur Vogelinsel Hornøya bringen, wo uns ein gewaltiges Spektakel erwartet. Tausende von Alken schwimmen auf dem Meer. Die Klippen sind voller brütender Vögeln, ihr Schreien ohrenbetäubend. Nebst den am Vortag erwähnten Arten treffen wir hier auch Papageitaucher und Dickschnabellumme an. Rund um die Insel taucht eine Gruppe von Buckelwalen, immer wieder sieht man ihre Fontänen. Wir fotografieren Brachpieper und sehen Weisswangen- und Graugänse.
Am Abend machen wir einen Abstecher ins Hinterland und entdecken Sumpfohreule und Blaukehlchen. Regenbrachvogel und Goldregenpfeifer können wir fotografieren. Auf dem Rückweg präsentieren sich uns Schneehase und Polarfuchs. Schliesslich bleibt uns noch die Fahrt nach Hamningberg, ans Ende Europas, wo wir auf dem Meer Eistaucher, Basstölpel und Eissturmvogel beobachten. Wegen einer Baustelle müssen wir auf dem Rückweg eine Pause einlegen, was dazu führt, dass wir noch eine Hermelinfamilie fotografieren können.
Es bleiben die Rückreise nach Ivalo und einige Beobachtungsmöglichkeiten in Finnland. Einen schönen Abschluss unserer Reise bilden eine Sperbereulenfamilie vor Utsjoki, eine weitere Sperber- und eine Sumpfohreule bei Ivalo.