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Fischadler

Greifvögel über Rothrist

Diesen Fischadler habe ich am 19. März über Tarifa fotografiert. Er ist am späteren Nachmittag direkt über die an dieser Stelle 16 km breiten Meerenge von Afrika her kommend in Europa eingetroffen. War er es der heute von Sven Leutwiler, einem rothrister Ornithologen, um 11.45 Uhr dem Born entlang fliegend beobachtet wurde? Oder kommt er erst morgen anlässlich unseres Greifvogel Beobachtungstages in Rothrist vorbei? - Bei ziehenden Greifvögeln geht man von einer mittleren Reisedistanz von 200 km/Tag aus. Die Distanz zwischen Tarifa und Rothrist beträgt gut 2000 km.

Gegen Ende März können in Rothrist mit etwas Glück bis zu 10 Greifvogelarten beobachtet werden. Das hier folgende Merkblatt soll bei ihrer Bestimmung helfen.

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Alpenbraunelle

Gemmi fast ohne Bartgeier

Am 12. Januar brachte die Gondel Adrian, Kilian und mich bei schönstem Wetter auf die Gemmi. Oben standen schon ein gutes Dutzend Fotografen. Stephane, einer von ihnen, meinte, am Vortag wäre 3 Bartgeier rund 10 Mal vorbeigefolgen. Voller Vorfreude machten wir uns bereit. Schon bald tauchten mehrere Alpenbraunelle auf und tummelten sich zwischen unseren Beinen, neben unseren Rucksäcken und pickten ausgelegtes Vogelfutter auf. Ein Schneefink zeigte sich nur kurz, sonst nichts. Auf dem Boden liegend fotografierten wir Braunellen. Die Bise frischte auf. Weit und breit kein Geier, nicht einmal eine Alpendohle. Ein Steinadler kreiste in der Ferne vor dem Daubenhorn.

Gegen Mittag erschien eine Gruppe von Alpendohlen, um ihren Teil vom Picknick abzuholen. Vier Gämsen ruhte auf einem Schneefeld unter uns. Trotz eifrigem Suchen kein Bartgeier. Gegen 15.40 Uhr, die Sonne verschwand schon fast hinter dem Daubenhorn, sass er plötzlich 300 Meter unter uns auf der Krete, wo vorher die Gämsen waren. Kurz kam bei mir Hektik auf, musste ich doch meine Ausrüstung umbauen. Canon 600mm f4 mit 2x Extender und Canon R7, das ergibt eine Brennweite von 1920mm. Der Geier war so freundlich zu warten, bis ich bereit war, und so gab es doch noch ein paar Bilder. Schliesslich verschwand die Sonne und wir waren schon am Packen, als noch einmal 2 Individuen erschienen und einer dann in einiger Distanz an uns vorbeizogen.

Fazit: Auch bei schwierigen Bedingungen kann Geduld schöne Resultate bringen.

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Bergfinkeneinflug über der Rickematt

Impressionen von der Bergfinkeninvasion

Ca. 100'000 Bergfinken über Born fliegend! … schrieb Sven am 22. November in unserem Birderchat. Regula, eine Nachbarin, erzählte mir am 9. Dezember, sie hätte x-tausende Bergfinken über Rothrist fliegen gesehen. Am 11. November folge ich den Schwärmen Richtung Westen und stelle im letzten Abendlicht fest, dass sie über Sankt Urban Richtung Hagelberg Wald weiterziehen. 

Am 19. Dezember erschien dann die folgende Meldung auf ornitho.ch:
Zwischen Langenthal BE und St. Urban LU hat sich ein grosser Schlafplatz von Bergfinken gebildet. Er befindet sich im Wald südlich von Hagelberg, beim Flurnamen Rickematt, und beherbergt schätzungsweise mind. eine Million Individuen. …

Vom Fenster unseres Hauses aus fotografiere ich durchziehende Trupps und suche dann auch drei Mal den Schalfplatz auf. Die Bildergalerie soll einen Eindruck des allabendlich ablaufenden, gigantischen Naturspektakels vermitteln:

Ab 16 Uhr treffen die Bergfinken am Schlafplatz ein, zuerst in kleineren Gruppen. Über der Waldlichtung kreisen schon verschiedene Greifvögel. Mäusebussard, Rotmilan, Sperber, Wanderfalke und Habicht sind festgestellt worden. Aus allen Richtungen fliegen immer grössere Gruppen ein und vereinen sich zu einem riesigen Schwarm. Der Himmel isr voller Vögel und ihr Zwitschern und das Rauschen der Flügel bilden einen permanenten Klangteppich. Immer wieder tauchen Sperber und Wanderfalke in die Vogelschwärme. Ein wahres Schlaraffenland für sie. – Nachdem es das Naturphänomen sogar in die Tagesschau geschafft hatte, tauchten auch die Schaulustigen in Scharen auf. - Nach 17 Uhr nimmt das Luftspektakel jeweils ab und gegen 17.30 wird es wieder ruhig im Tal. Nur die zahlreichen Kotspritzer auf Jacken, Mützen und Autos erinneren noch daran.

8.1.2024, Beat Rüegger


 

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